Montag, 17. Februar 2014

Ausflug nach Villarica und Independencia

Gunnar und Gisela, Freunde aus der Jugendzeit von Gudrun, besitzen ein grosses Haus in Altos und kommen regelmässig im Januar für drei bis vier Wochen nach Paraguay, um nach dem Rechten zu sehen und ihre Ferien zu verbringen. Gisela ist noch berufstätig, deshalb bleiben sie nicht länger. Sie bringen immer viele Sachen für die verschiedenen Freunde mit. Letztes Jahr haben sie uns ein Kilo Hopfenpellets mitgebracht, weil ja Peter und Gudrun ihr Bier selber brauen wollen. Diese liegen aber immer noch im Kühlschrank, nichts hat sich bis anhin mit Bierbrauen getan.
Dieses Jahr nun fragten sie uns, ob wir Lust hätten, mit ihnen nach Villarica zu fahren. Klar, und wie, viel haben wir ja noch nicht gesehen von Paraguay. Ok, die Sachen für 2 Tage sind schnell gepackt, ist es doch heiss, man braucht nicht viele Kleider. " Hat das Hotel Paraiso einen Pool?" meine Frage. "Klar, aber der ist nicht allzu gross." Gunnars Antwort.
Um 8 Uhr morgens geht die Reise los über Ita und Paraguari nach Villarica. Mit dabei sind Carlos, sein Freund Victor Kobs ( Pressebeauftragter der Municipalidad von San Bernardino), Gudrun, Gunnar, Gisela und natürlich wir. Die Ruta 1 ist in einem guten Zustand, wir erreichen gegen Mittag unser Hotel in Villarica ohne Zwischenfälle. Die Zimmer sind gross und schön eingerichtet. Idefix darf bei uns im Zimmer schlafen, das ist kein Problem. Nun haben wir Hunger, ei was seh ich da?--------Inmitten all der Bilder, die die ganzen Wände bedecken, schaut mir jemand tiefsinnig in die Augen, jemand den ich schon lange Jahre kenne. Ich kann es fast nicht glauben, es ist Karl May, tatsächlich! Alle, die mich kennen, wissen, dass ich in jungen Jahren, genau gesagt ab dem 12. Lebensjahr, als ich meinem Vater das erste Karl May Buch stiebitze, um es zu lesen, ein absoluter Fan von diesem Jugendschriftsteller bin. Alle seine über 70 Bücher habe ich verschlungen, bis auf das Letzte mit dem Titel "Ardistan", das war mir dann doch noch etwas zu schwierig zu verstehen, das hab ich mir aufgehoben für später. Später  -  das wäre jetzt, aber es ist in der Schweiz geblieben, es muss noch etwas warten.


ei..wer schaut mich denn da so tiefsinnig an?

..alles ist voll gehängt mit Bildern!

Die Betreiber des Hotels stammen aus Dresden und haben viele Sachen aus ihrer Heimat mitgebracht.
Beim ersten Blick in die Speisekarte, weiss ich, da gibts noch mehr Karl May Fans.  Ein  Sam Hawkens-Frühstück, Old Shatterhand- Pfanne, Bärentötersteaks oder so ähnlich und...und...und... einfallsreich und sehr lecker die Küche.
Heute machen wir noch eine Stadtbesichtigung, besuchen die Kirche, den Europa-shop und das Cafe Tirol. Der Shop ist eine Enttäuschung, doch Peter findet da eine geniale Pumpe für unser Auto. Im Cafe Tirol gibts wunderbare Torten und sonstiges Naschwerk von österreichischen Auswanderern.


Basilika von aussen.....

...und von innen

Gisela und Gunnar

 Nach demAbendessen im Hotel Paraiso gehen Gudrun und ich in den Pool zur Abkühlung, schwimmen geht nicht, dazu ist la pileta dann doch zu klein. Am nächsten Morgen, kurz vor der Abfahrt nach Independencia, entdecken wir eine sehr grosse Spinne, ein imposantes Tierchen, keine Tarantula.

was das wohl für eine Spinne ist?

sie ist bestimmt so gross, wie meine Hand!
Unterwegs nach Independencia zeigt Gunnar uns eine echte Burg mit Türmen, Zinnen und Schiessscharten. Sie steht zum Verkauf.


...eine von einem Deutschen erbaute Burg..
Independencia selbst ist ein sehr langgestrecktes Städtchen, nichts aussergewöhnliches......bis wir an einer Tankstelle auf Reiner treffen. "Hey, hallo wie gehts dir und Ilse?" " Uns gehts gut, kommt doch auf eine Tasse Kaffee zu uns!" Er sieht wirklich sehr gut aus, unser Reiner, der vorher an Diabetes litt und jetzt keine Medikamente mehr braucht, dank Moringa etc. " Danke für die Einladung, aber wir möchten Ilse nicht mit so vielen Leuten überfallen, wir kommen mal zu Besuch nach vorheriger Anmeldung. Richte ihr liebe Grüsse aus und lasst es euch gut gehen!"
Plötzlich fällt mir etwas ein! Habe ich nicht in einem Reiseführer gelesen, dass der Salto Suizo ganz in der Nähe sein muss? Wir fragen uns durch und finden den Weg zum Salto. 3,9 km steht da, die Strasse ist äusserst fragwürdig, eine echte Sand- und Holperpiste eben, nicht so geeignet für Gunnars Personenwagen. Nach den geschätzten 3 km steht erneut ein Schild, Salto Suizo 3 Kilometer! Ha, die haben wir doch schon, na, dann eben weiter über Brücklein und Steine! Da , auf einer Lichtung im Wald, sitzt ein Mann auf einem klapprigen Stuhl mit dem obligatorischen Tererekrug und verlangt 10000 Guaranies fürs parkieren! Dem Gunnar ist das zuviel des Guten, er sagt, sie würden jetzt nach Hause fahren. Ok, wir bezahlen dem das verlangte Geld und marschieren die 300 Meter zum Wasserfall! Steht doch da schon wieder einer und verlangt 5000 Guaranies pro Person! Abzocke, denke ich, gebe Carlos meine Kamera und das Geld für zwei Personen mit, Victor soll den Salto auch sehen, damit er was zu berichten hat. Gudrun und ich setzen uns auf einen Stein und harren der Dinge, die da kommen sollen. Sie kommen, die Beiden, erzürnt und enttäuscht. Die verlangte Quittung gibts natürlich nicht, auch als sie sagen, sie seien von der Presse und brauchen die Quittung für die Spesenabrechnung. Der Salto? Naja, ein Wässerchen halt!
Weiter fahren wir zum einzigen Weinproduzenten in Paraguay, zu der Weinkellerei Bühler. Wir werden plötzlich von einem heftigen Hagelschauer überrascht, können unser Auto bei Herrn Bühler aber rechtzeitig unterstellen und werden da mit Käse, Wein und Geschichten verwöhnt! Schon halb betrunken fahren wir über Coronel Oviedo und Caacupe nach Hause.






Das Video stammt von Carl Philip Sommerlad, der es aus Bildern unserer Reise zusammengestellt hat! Danke Carlos!

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