Mittwoch, 19. Dezember 2012

Advent

Advent, die Vorfreude auf Weihnachten! In der Schweiz fällt Schnee, eine ganze Menge, sehe ich auf facebook. Hier steigt die Temperatur tagsüber auf über 40°. Wenn ich unser klimatisiertes Haus verlasse, fühle ich mich sogleich in einen Backofen versetzt. Und da soll ich Plätzchen backen!! Zum Glück steht mein Backofen draussen in der Aussenküche, und ich kann zur Abkühlung gleich in den Pool steigen.
 Den Teig hab ich schon gemacht. Es ist aber schwierig, die Zutaten zu finden. Das heisst, finden tut man sie schon, aber zu was für einem Preis! Mandeln und Haselnüsse gibt es nur sehr selten. Da muss ich mich mit Macadamia- und Pecannüssen begnügen, aber auch Macadamias sind sehr teuer. Für die Zimtsterne hab ich dann doch Mandeln gekauft, 300 g für 30000 Guaranies!
Hier mutet nichts weihnächtlich an. Selten ist ein Haus mit Lichterketten geschmückt. Die Strassen in den Städten haben eine Weihnachtsbeleuchtung, aber die Atmosphäre ist hier ganz anders, als in Europa. Überhaupt findet man sich nur in den Supermärkten an Weihnachten erinnert mit dem gleichen Schmuck und Kitsch für den künstlichen Weihnachtsbaum, wie in der Schweiz und wohl überall auf der christlichen Welt.
Wir haben einen "Adventshund" von Gudrun geschenkt bekommen, auch einen richtigen Adventskranz und sogar eine Weihnachtspyramide aus dem Erzgebirge, alles wunderschön, aber - nach Kerzenschein steht uns nicht der Sinn- eher nach Kühlschrank, Eiswürfeln und kaltem Bier!


1. Advent mit "Adventshund"
..mein von meinem Mann zurechtgezimmertes "Güetzibrett " mit Kehrichtsack beklebt...

..nach dem Backen ab in den Pool.....

Sehr oft werde ich gefragt, was ich denn den ganzen Tag so mache. Ich hätte doch jetzt "Ferien" und sicher wäre es mir langweilig! Da kann ich nur sagen, dem ist ganz und gar nicht so! Ich bin mit Hausarbeit beschäftigt! Hier macht man  viel mehr selber! Quark, zum Beispiel, sogar Speiseeis wird hausgemacht und die Mahlzeiten für Idefix, Reis mit Karotten und Hühnerleber oder Pouletfleisch koche ich selber. Sogar die Hundeleckerli stelle ich selber her! Am liebsten hat der kleine Schlingel getrocknete Leber. Da kaufe ich Hühner- oder Rinderleber, die wird zuerst gekocht mit etwas Salz, einem Lorbeerblatt und Nelken, danach in dünne Streifen geschnitten und im Backofen getrocknet. Wenn ich Hühnerbrust kaufe, kriege ich die ganze Brust mit allem Drum und Dran, nichts von schön filetiert und vakuum verpackt. Die muss ich dann erst zerlegen, von Fett, Haut und Knochen befreien, das dann eben für Idefix gekocht wird. Er liebt Hühnchen und legt jeweils die Karotten schön neben sein Schüsselchen, da er sie nur im grössten "Hungersfall" mit vertilgt. Jedenfalls stehe ich hier länger in der Küche, als vorher in der Schweiz. Die Zeit vergeht, wie im Flug, sogar Peter, meinen Mann, hab ich mal zu Carlos sagen gehört: " Hier in Paraguay bin ich einem grösseren Stress ausgesetzt, als vorher in der Schweiz. Dabei habe ich gedacht, das sei hier wie Ferien. Vorher hat meine Frau gearbeitet und war den ganzen Tag ausser Haus, jetzt sagt sie dauernd, was noch zu tun wäre!"


...mein gertresster "Araber" bei der Tererepause...

Nun wünsche ich allen meinen Lesern ein recht frohes und besinnliches Weihnachtsfest, einen guten Rutsch und alles erdenklich Gute für das neue Jahr 2013





                     von der unteren Hälfte der Erdkugel!


                                  http://youtu.be/odagVE3sWsg

Sonntag, 25. November 2012

Cedula..........eeendlich!

Nachdem wir vor drei Wochen von unserem Einwanderungshelfer, Uwe Becker, informiert wurden, dass unsere Aufenthaltsbewilligung nun endlich ausgefertigt sei, vereinbarten wir einen Termin mit ihm, um sie abzuholen. "Wir machen dann sogleich die radicacion, wann habt ihr Zeit?" " Am Dienstag, dem 30. Oktober, würde es passen. Wann treffen wir uns wo? Sollen wir dich abholen?" " Ja, passt, ja holt mich ab!" Uwe wohnt auch in einem condominio cerrado in Villeta, am Rio Paraguay. Es ist ein sehr heisser Tag! Da wird wohl wieder was auf uns zukommen! Pünktlich um neun treffen wir bei ihm ein, er übernimmt sogleich das Steuer und chauffiert uns nach Asuncion auf die migraciones. Hier treffen wir Nico, den paraguayischen Helfer von Uwe wieder. Also, die Admision permanente ist fertig. Daueraufenthaltsbewilligung! Nun kommt die radicacion! Der Antrag auf einen paraguayischen Personalausweis, die Cedula. Damit kann ich nun alles auf meinen Namen umschreiben lassen,z.B. die Rechnungen von Strom, von Raices und Wasserwerk, bisher sind die auf den Namen Tippach, des Architekten, ausgestellt worden. Wir können uns im Januar den paraguayischen Führerschein ausstellen lassen etc. etc. Die Nummer der Cedula ist ja ganz wichtig, die muss man hier fast bei jedem Kauf, jeder Verlosung und bei jeder Polizeikontrolle angeben.

Admision Permanenete, Daueraufenthaltsbewilligung!

 Es geht weiter, wie schon gehabt beim Antrag. Alles klappt, wie am Schnürchen, die Beiden haben alles im Griff: Micraciones, Policia nacional, Banco de Fomento, wo wir auch gleich unsere 22 Mio. Guaranies abholen können, die wir damals hinterlegen mussten.  Um die Mittagszeit setzen wir uns mit Uwe in ein Strassenrestaurant und geniessen " Fischmilanese" (panierter Fisch) mit Salat. Hier sehe ich, dass Uwe Kuchen liebt und Kaffee. In der Zwischenzeit kümmert sich Nico um alles, die Handys laufen heiss, ab und zu taucht er  mit neuen Nachrichten auf. Uwe fragt uns dann so nebenbei, ob wir die Cedula gerne schon bald hätten. "Ja, eigentlich schon, was kostet das denn?" Hier ist ja fast alles eine "Preisfrage"!
 "Nun ja, mit 2,4 Mio Gs. hast du sie in drei Tagen!" "Drei Tage??? " frage ich sehr überrascht. Ich hab nämlich von verschiedenen Seiten gehört, dass man, wenn alles zu lange dauert, die ganzen Papiere neu machen lassen muss, weil sie ja nicht älter, als drei Monate sein dürfen!
"OK, das machen wir!" ist unsere Antwort. Das Geld kriegt Nico, der sich sogleich auf den Weg macht zu Interpol. " Wir müssen jetzt zur Policia nacional! Fingerabdrücke, Fotos und so weiter, das dauert dann aber etwas!" Mittlerweilen ist es so um die 40°.  Wir beschliessen, Idefix mitzunehmen. Er hat nämlich ganz brav im Auto, in einem privaten" Estacionamiento" ( Parkhaus) gewartet. Er freut sich natürlich, wenn er wieder jeden Baum und jeden Pfosten anpinkeln kann.
Wir erreichen die Policia nacional, hier müssen erst bei einem Notar beglaubigte Fotokopien unserer Unterlagen gemacht werden, dann eilt Uwe davon und kommt einige Zeit mit Getränken wieder. Wir stehen mit Idefix draussen und waaaaarten. Viele Menschen gehen ein und aus, oder warten, im Stehen, oder drinnen im Sitzen. Hinter jedem Schalter eine lange Schlange!  "Für Ausländer gibt`s nur einen Schalter und den Beamten, den kenn ich schon lange. Das dauert dann pro Person so 20 Minuten, 3 sind noch vor uns!" die Erklärung von Uwe. Vor uns stehen recht abenteuerliche Gestalten, auch ein Herr mit grauen Haaren. "Der wird sich gleich wundern", sagt Uwe zu mir "er ist aus Uruguay und hat noch seine ganzen Papiere bei sich! Die Papiere muss man aber vorher abgeben, die werden dann gestapelt, eingesehen und der Reihe nach bearbeitet!" Tatsächlich, so ist es, als er an die Reihe kommt, nimmt der Beamte seine Papiere in Empfang und bittet ihn, sich wieder in die Schlange zu stellen, nachdem er wohl schon 2 Stunden gewartet hat!!!! Der Herr wird wütend und stellt sich sehr verärgert wieder hinten an. Er denkt jetzt bestimmt genau das Gleiche wie wir über die absolut rückständige, korrupte Bürokratie Paraguays!! Nun, nach 2 Stunden haben wir es geschafft, wir sind dran! Zuerst wird ein Foto gemacht, digital, Papiere am Pc ausgefüllt und unsere Fingerabdrücke einzeln eingescannt. Nun noch eine digitale Unterschrift, es ist geschafft! Der nächste bitte!
"Am Freitag ist die Cedula fertig! Ich werde sie euch nach Sanber bringen!" sagt Uwe. Ok, dann können wir ja nach Hause fahren.
Richtig, am Freitag ruft Uwe an und erzählt, irgendwas hätte nicht geklappt, er könne die Cedula erst am Montag abholen. Ja, das erleben wir doch auch noch! Am Montag dasselbe Spiel: " Deine Cedula ist fertig, die hab ich, aber die von Peter dauert noch einen Tag! Das System hatte Probleme, den fehlenden Mittelfinger von Peter zu erkennen, da hab ich eben einen meiner Finger geopfert! Ich kann sie morgen abholen, dann bring ich sie !" Uwe, das kann doch alles nicht wahr sein! Peter ist doch sicher nicht der einzige Mensch in Paraguay, dem ein Finger fehlt!!!! Und einfach einen anderen Fingerabdruck geben? Meine Güte, man stelle sich sowas in der Schweiz vor!!!!
In der gleichen Woche kriegt Uwe Besuch aus Deutschland, seine Eltern, Egon und Adele.


..nicht verlieren!!

unsere Cedulas nach 9 Monaten!

Uwe mit seinen Eltern zu Kaffee und Kuchen bei uns



Mittwoch, 7. November 2012

7. November " Aues Guete zum Geburtstag, Mam!"

Heute ist der 7. November und der Geburtstag meiner Mam! Herzliche Gratulation, Mameli, alles Gute, viel Glück und gute Gesundheit!
 Sehr zeitig stehe ich auf, und was sehe ich morgens um 6.00Uhr?


wunderschön, von der aufgehenden Sonne rosarot gefärbte Wolken 

Was für ein schöner Tag! Peter steht auch früh auf und wir pflanzen zu Ehren meiner Mutter einen Mangobaum, Mango brasileiro. Der Baum, den wir von den Arbeitern geschenkt bekommen haben, ist leider vertrocknet. Sie haben die Pflanze ohne Erde an den Wurzeln zu uns gebracht. Sie haben beteuert, das sei ein Mango brasileiro, aber ich hab denen nicht so recht geglaubt. Sie haben ihn doch sicher irgendwo aus der Erde gerissen und mir gebracht. Der Unterschied der Mangos ist der: wir kennen alle Mangos, wie man sie in der Schweiz für teures Geld kaufen kann, das sind brasilianische Mangos, hier wachsen vorwiegend Mango común. Die Früchte sind gelb, sehr süss, haben etwa die gleiche Grösse, wie die brasilianischen Mangos, aber sie haben sehr holzige Fasern, die einem unangenehm zwischen den Zähnen hängen bleiben. Der Saft allerdings ist köstlich!


Loch und vertrockneten Mango ausgraben, Wasser und Tierra negra einfüllen

auf gutes Gedeihen!
Anschliessend gehen wir mit Idefix walken, denn er freut sich schon darauf, Vögel zu jagen und auf den Bauplätzen nach Knochen zu suchen! Um 7.00 Uhr ist die Temperatur noch angenehm, später ist es dann viel zu heiss. Auch Idefix bleibt dann lieber drinnen im klimatisierten Raum.


..wann kommt ihr denn endlich.......

wunderschön exotisch in unserem Condominio

ein paar Blümchen für Mama



wachsen hier als Unkraut


Am Samstag gehen wir jeweils auf den Agromarkt in der Stadt, da sind mir zwei Mädchen aufgefallen, die dem Idefix ihre ganze Wurst verfüttern. Gestern nun stand das eine Mädchen mit einem Jungen, ich schätze sie so 10 oder 11 Jahre alt, bei uns am Zaun und klatschte in die Hände: " Senor, Senor!" rufen sie meinen Mann und strecken ihm den Tererekrug hin: " Agua, por favor!" "Con hielo?" fragt Peter. Natürlich mit Eis, bei der Hitze! Als er ihnen den gefüllten Krug zurück über den Zaun reicht, fragt die Kleine, ob er auch etwas zu Essen für sie hätte. Zu sagen ist, dass das am Abend um ca. 17.00 Uhr nach der Schule war. Er kommt rein und holt zwei Bananen für die Kinder. Ihre Augen werden gross, sie bedanken sich und gehen nach Hause. Heute auf dem Spaziergang begegnet uns das gleiche Mädchen wieder. Sie geht ausserhalb des Condominios auf dem Weg mit einem Korb am Arm. " Hola senor, hola senora, limon?" Sie will uns Zitronen verkaufen. Ich sage dankend ab, da ich kein Geld dabei habe.   " No escuola, hoy?" frage ich sie. Keine Schule heute? Sie blickt verlegen auf den Boden und fragt, ob sie morgen oder am Freitag Zitronen bringen dürfe. Wir verabreden uns für Samstag auf dem Markt. "Como te llamas?" Wie heisst du, frage ich sie. "Francisca!" "Soy Eli y el senor es Pedro! Encantada!" So haben wir uns angefreundet.
Wieder zu Hause, bereite ich das Frühstück und Peter putzt den Pool. Oh Wunder, jetzt erscheinen auch unsere Brunnenbauer und erzählen uns, dass sie 2 Tage Bauchschmerzen gehabt hätten und deshalb nicht zur Arbeit gekommen sind! Es war ihnen wohl zu heiss! Das Wasser im Pool ist bereits 31° warm! 
Na, dieser Tag hat ja gut begonnen, mal sehen was sonst noch kommt! Ohhhh....meine Cedula ist fertig, lese ich gerade auf Skype von Uwe Becker! Die von Peter ist erst heute fertig, da das System seinen fehlenden Mittelfinger nicht erfassen konnte!!!!!!! Paraguay!!!!! Uwe opfert einen seiner Finger!!!!!!! Unglaublich, man stelle sich sowas in der Schweiz vor!!!
Wir wünschen allen Lesern einen wunderschönen Tag, besonders natürlich meiner Mam!












Donnerstag, 18. Oktober 2012

Bei den Mennoniten km 81



Die Geschichte der Mennoniten beginnt mit der Täuferbewegung, die um 1525 in Zürich im Umfeld der Schweizer Reformation entstand. In der Folge breitete sich diese Bewegung aus und auch in Süddeutschland entstanden erste Täufergemeinden. Die Täufer forderten ein Leben in der Nachfolge Jesu und sahen − wie die Reformatoren Luther und Zwingli − die Bibel als entscheidende Quelle des christlichen Glaubens. Sie übten Kritik am Zustand der etablierten Kirche und solidarisierten sich beispielsweise mit den Forderungen der aufständischen Bauern nach eigener Pfarrerwahl.[1] Anders als Luther und Zwingli kamen sie jedoch zu der Erkenntnis, dass die Taufe ausschließlich dann praktiziert werden sollte, wenn die zu Taufenden sich bewusst für den Glauben entscheiden (Gläubigentaufe). Dies lehnten sowohl die Katholische Kirche als auch die lutherischen und reformierten Reformatoren ab, die weiter an derKindertaufe festhielten. Sowohl die Regierenden als auch die großen Kirchen sahen in den Täufern eine Gefahr für die Autorität von Staat und Kirche. So setzte bald eine umfassende Verfolgung der noch jungen Bewegung ein, die auch von lutherischer und reformierter Seite unterstützt wurde. Zwingli forderte den Rat der Stadt Zürich beispielsweise auf, die Täufer mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln auszurotten. Luther sah in den Täufern Rottengeister und Ketzer und riet dazu, sie unverhört und unverantwortet abzuurteilen.[2]
Die Täuferbewegung selbst war schon in ihren ersten Jahren eine pluraristische Bewegung, die aus mehreren Richtungen bestand. Neben den stärker biblizistisch-pazifistisch orientierten Schweizer Täufern, entwickelten sich auch die zum Teil noch von Thomas Müntzer und vom christlichen Spiritualismus geprägten Oberdeutschen Täufer und auch kommunitäre Gruppen wie die Hutterer. Unter dem Eindruck der schon begonnenden Täuferverfolgung kamen im Februar 1527 südwestdeutsche und schweizerische Täufer zusammen und beschlossen die Schleitheimer Artikel, die entscheidende Prinzipien wie die Gewaltfreiheit oder das Modell einer Freikirche außerhalb staatlicher Strukturen zusammenfasste. Im August desselben Jahres fand auch eine größere Täufersynode in Augsburg statt. Viele der in Augsburg zusammengekommenden Täufer wurden später wegen ihres Glaubens ermordet, weswegen die Synode bis heute als Augsburger Märtyrersynode bekannt ist. Im Jahr 1529 wurde schließlich das Wiedertäufermandatbeschlossen, das reichsweit die Todesstrafe für die Täufer festsetzte.
Mit Melchior Hofmann verbreiteten sich die Ideen der reformatorischen Täuferbewegung auch in Norddeutschland und in den Niederlanden, wo sie zum Teil das Erbe der vor-reformatorischen Sakramentarier übernahmen. Ein Teil derniederländisch-norddeutschen Täuferbewegung radikalisierte sich jedoch unter dem Eindruck zunehmender Verfolgung und apokalyptischer Vorstellungen, was mit zu den Ereignissen in Münster führte. Andere wie der 1536 zu den Täufern konvertierte Theologe Menno Simons betonten das Prinzip christlicher Gewaltfreiheit. Nach dem Sturz der militanten Täufer in Münster sammelte Simons schließlich große Teile der niederländisch-norddeutschen Täuferbewegung und formulierte ausgehend von der Bergpredigt eine bewusst pazifistische Theologie, wie sie auch schon in den Schleitheimer Artikeln formuliert wurde. Simons gewann großen Einfluss innerhalb der norddeutsch-niederländischen Gemeinden, so dass sie auch als Mennoniten benannt wurden. Schließlich wurde der Name auch von Täufergemeinden des schweizerisch-süddeutsch-französischen Raumes verwendet. Der neue Name bot auch einen gewissen Schutz, denn auf ihn stand formell keine Todesstrafe [

Mennonitenkrankenhaus erbaut 1951

Nachdem ich nun schon fast 20 Jahre ohne Arztbesuch ausgekommen bin, mit Ausnahme vom Augenarzt, den ich, beruflich bedingt,  des öfteren konsultieren musste, fand ich es an der Zeit, mich mal  gründlichen untersuchen zu lassen.
 "Wir fahren nach Itacurubi zu den Mennoniten und lassen uns von einem deutschsprechenden Arzt untersuchen! Da kannst du dann auch gleich ein Blutbild machen lassen, das brauchst du ja für deinen Eingriff beim Zahnarzt!" sagte Gudrun zu Peter, meinem Mann. Er hat sich entschlossen, 6 Implantate einsetzten zu lassen und sein oberes Gebiss zu erneuern.
Am Montag Morgen gegen 11 Uhr fahren wir los auf der Ruta 2 immer gegen Osten. Bis Itacurubi sind es ungefähr 40 Kilometer. Ausnahmsweise ist alles gut beschildert und wir finden ohne Probleme hin. Eine gut gepflegte Strasse, nicht asphaltiert, führt uns 2 Kilometer weg von der Ruta in die "Wallachei", gleichgesezt mit "Wildnis". So nennt man hier die Ortschaften abseits der Rutas. Wir parken unter Mangobäumen und sind sogleich umgeben von  Frieden und  göttlicher Ruhe. Wer hätte das gedacht. Hier ist alles sehr sauber und gepflegt, keine Hast und keine Eile. Sogar die Vögel sind so zutraulich, sie fressen uns die Brosamen fast aus der Hand. Zuerst melden wir uns an der Recepcion bei Frau Schröder an. Peter und ich kriegen kleine grüne Kärtchen mit unseren Personalien und einer Nummer drauf. Von Hand ausgefüllt, versteht sich. Es wird auch gleich eine Karteikarte angefertigt mit derselben Nummer. 35000 G. , pro Person, wäre das dann, bitte schön!  Wir könnten uns in den Warteraum begeben und warten, bis wir aufgerufen würden. Gudrun sagt, das dauere jetzt einen Moment, deshalb gehen wir zum Kiosk und kaufen uns ein Wasser und ein Stück selbstgebackenen Kuchen. Köstlich!  Das Krankenhaus besteht aus mehreren Gebäuden, alle schön angeschrieben. Rings um den Innenhof ist eine Laube angelegt mit den einzelnen Räumen für die Untersuchungen. Wir setzten uns in die luftige Laube, betrachten die Anlage und schauen den Frauen vom Reinigungsdienst zu, die emsig kehren und fegen. Mein Name wird aufgerufen, ich begebe mich zu der jungen Dame. Zuerst muss ich auf die Waage stehen, die Grösse wird gemessen, ebenso der Blutdruck, danach werde ich sehr sanft gestochen zur Blutentnahme. "Danke, das wars fürs Erste. Gehen Sie bitte zur Recepcion!" Alle kommen der Reihe nach dran. An der Recepcion bezahle ich nochmals 100000 G. für die Blutuntersuchung im hauseigenen Labor. Etwas später erscheint der Arzt, Herr Dr. Wilhelm Schröder, ein sympathischer Herr Ende fünfzig. Er begleitet mich in sein Sprechzimmer, bietet mir einen Platz an und unterhält sich angeregt mit mir über meine Gesundheit und meine Familie. Er ist der ideale Hausarzt, wie man ihn von früher kennt. Er nimmt sich Zeit, hört zu, ein Psychologe! Wenn auch die Infrastruktur nicht so ist, wie in Europa, gehören doch die Mennonitenärzte zu den Besten der Welt. Sie sind führend in der Erforschung der Kinderlosigkeit, was natürlich mit ihrer Religion zusammenhängt. Bei den Mennoniten ist eine kinderlose Ehe eine ungültige Ehe. Wenn Betzeit ist, wird die Behandlung für ca.20 Minuten unterbrochen, und jemand kommt und liest den Wartenden aus der Bibel vor. Man ist aber nicht verpflichtet, zuzuhören und da zubleiben. 
Das Resultat von dem Bluttest ist ausgewertet: Bin zu schwer, sollte Sport treiben, Cholesterinwerte zu hoch! Ich werde sogleich mit einem Rezept zur Ernährungsberaterin geschickt. Es ist die Dame von der Recepcion und zugleich Dr. Schröders Ehefrau. Sie erzählt mir alles über die Cholesterindiät und gibt mir ein Merkblatt mit. Natürlich finde ich auch im Internet alles über zu hohe Cholesterinwerte. Vielen Dank. Um die Ecke ist gleich die Farmacia, hier erhalten wir von drei hübschen Damen unsere Medikamente. Ich bekomme meine Pillen ,Torva 20, Atorvastatine 20 mg, 30 Stück, zur Senkung des Cholesterins und auch gleich noch für alle je 10 Pillen Albendazole. Das wird Europäern empfohlen, als jährliche Parasitenkur. Es erinnert mich stark an meine Kindheit, als unsere Mutter uns Kindern auch solche "Wurmtabletten" gleich löffelweise gegeben hat. Das liegt so 50 Jahre zurück! 
Für die Medikamente bezahle ich  um die 20000 G, also ca. 4.- Fr. !!!!!! Alle sind wir zufrieden und nehmen den Heimweg unter die Räder. Wir werden uns jetzt jedes Jahr in diesem Hospital untersuchen lassen!


alles ist sauber und gepflegt....

die Umgebung mit Liebe gestaltet...

Alonso

Alonso vorn und Kardinal

Nest von Alonso

Mittwoch, 10. Oktober 2012

..noch mehr....

Ursi erlebt die Fliegenplage..

möchte am liebsten hier bleiben...

in Saldivar mit Blaustirnamazone...


transport nach Vorschrift der policia nacional...

leider hat Ursi sie nicht kennengelernt....

Baum wird geschnitten...

Abendstimmung...

Idefix..sie möchte ihn gerne mitnehmen....

Strommast à la Paraguay...

begeistert von Paraguays Strassen...

sie raucht "Taschenlampen"...

voll in Fahrt...

Lieblingsspeise von Ursi, TORTEN!

Indianermarkt in Asuncion

Platz ist gebucht...

Adios, Ursi, grüss mir die Schweiz!

Ferienimpressionen....

Itaipu zweitgrösstes Wasserkraftwerk der Welt



Yguazuwasserfälle





im Pool bei uns

Vollmond "Der läuft ja in der andern Richtung, als bei uns!!!!"





Heliflug über die Wasserfälle


Waran

4 Brujas  




Carlos wird 33 Jahre alt