Freitag, 30. März 2012

Ein Tag im Paradies!

Wir sind eingeladen zum Backtag am Cerro Mbatovi. Via skype bestelle ich schon mal Hefezopf mit und ohne Rosinen, Schwäbisches Landbrot und einige Laugenbrötchen. Ich liebe Laugenbrötchen und -bretzeln. Immer am letzten Freitag im Monat produziert Georg bei seinem Nachbarn auf Vorbestellung diese leckeren Backwaren. Er ist gelernter Bäcker, er macht das gern! Hier hat er ja die Arbeit nur an einem Tag im Monat und muss nicht die ganze Woche in der Backstube stehen.
Wir nehmen also die 48 km unter die Räder unseres Hyundais und fahren um 10.00 Uhr morgens los. Es klappt wie am Schnürchen, die Polizei nimmt "nur" die Lastwagen unter die Lupe, wir kommen ungeschoren davon. Bloss die letzte Abzweigung verfehlen wir, merken das aber sogleich und wenden. Wir treffen pünktlich um 11.00 Uhr am genannten Ziel ein. Auf dem Nachbargrundstück von Karola und Georg ist schon alles vorbereitet. Im grossen, strohgedeckten Quincho ist eine lange Tafel bereit für all die erwarteten Gäste. Es gibt Linseneintopf mit Wiener Würstchen oder Weisswürste mit dem köstlich süssen Senf von Karola. Dazu wird schmackhaftes Brot mit Knoblauchbutter aufgetischt. Alles schmeckt vorzüglich! Wir lernen eine Menge netter Leute kennen, die so nach und nach eintreffen, um sich zu unterhalten und ihre Backwaren abzuholen.








Ein kleines, gesellschaftliches Treffen in einer traumhaft gestalteten Umgebung!  Obwohl ganz in der Nähe die paraguayische Artillerie stationiert ist, geniesst man ungeahnte Ruhe. Die Luft ist sehr sauber. Der Cerro Mbatovi ist ein sagenumwobener Berg ( 250 m über Meer) und gleich hinter dem Grundstück beginnt das Naturschutzgebiet, la Eco Reserva Mbatovi.


Der Cerro Mbatovi


Wir lernen Ingrid kennen, eine sehr kultivierte Dame, die schon über 16 Jahre in Paraguay lebt und eine sehr bewegte Lebensgeschichte hinter sich hat. Sie verwaltet eine 40 ha grosse Granja für den deutschen Besitzer, der seinen Landsitz einmal im Jahr besucht. Sie lädt uns anschliessend zu einem kurzen Besuch  ein. Wir erreichen die Granja nach einer Fahrt von ca. 2 Kilometern. Was wir da zu sehen bekommen ist überwältigend! Das Paraguayerhaus hat sie in ein Schmuckstück verwandelt! Im Wohnbereich zieren unzählige Aquarelle und Ölgemälde von Blumen und Landschaften aus Paraguay die Wände! Alles selbst gemalt! Ich bin begeistert! Mein ganzer Respekt und meine Bewunderung gehören dieser Frau, die ganz allein hier lebt und alles im Griff hat von den Angestellten bis hin zu der Jatrophaplantage!







Ich fühle mich auf die Veranda des Herrenhauses einer südstaatlichen Baumwollplantage versetzt! Der Garten ist grosszügig angelegt, ein dunkelhäutiger Gärtner kümmert sich den ganzen Tag um die Pflege der Anlage.

Der Jatrophastrauch wird als Dieselölersatz angebaut (Ausbeute 40%)






Hier sehe ich den ersten und wohl auch einzigen, liebevoll dekorierten Osterbaum in Paraguay. Nach dem Austausch unserer E-mail Adressen machen wir uns auf den Heimweg.
 Ja, Ingrid, wir sehen uns bestimmt bald wieder!

Je näher wir Saldivar kommen, desto weniger gefällt es mir hier. Die Luft ist schmutzig, die Menschen lärmen die ganze Nacht über (am Wochenende) und die Strassenränder sind nicht mehr so sauber!

Weisst du warum Paraguayer ihre Kühe am Strassenrand grasen lassen? Nein? - Da fressen sie all die Plasticabfälle mit und die Milch kommt dann gleich in Tüten verpackt raus!


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