Samstag, 14. Juni 2014

Lebensbescheinigungen

Wenn man aus dem Ausland eine Rente bezieht, muss man jedes Jahr bestätigen, dass man noch lebt! So natürlich auch mein Mann, Peter. Er bezieht eine Invalidenrente und eine Rente von seiner Pensionskasse. Dieses Jahr war die für die IV dran. Der Christian hat uns gesagt, er müsse jeweils jedes Jahr nach Asuncion zur Schweizer Botschaft fahren und seine Lebensbescheinigung dort abstempeln lassen. Nun gut, aber auf dem Formular steht drauf, man müsse bei der Gemeindeverwaltung oder einem ähnlichen Amt des Wohnortes dieses besagte Formular abstempeln und unterschreiben lassen! " Da gehen wir doch auf den Polizeiposten, gleich nach dem Markt!" sage ich zu Peter und fülle das Papier aus. Die Angaben sind in mehren Sprachen, auch in Spanisch, aufgeführt. Es ist also keine Übersetzung nötig! Gemacht, getan, wir lassen das Papier von einem Polizisten auf der Comisaria  abstempeln und unterschreiben. Peter gibt dem netten Mann noch ein kleines Trinkgeld und wir steigen ins Auto. Unterwegs nehme ich das Papier nochmals zur Hand und was sehe ich? Keine Unterschrift des Beamten! Was der da so sorgfältig hingekritzelt hat ist nicht seine Unterschrift, sondern nur Ort und Datum mit Stempel! Scheisse!! Nochmals hin und dem erklären, er müsse auch unterschreiben, dass er meinen Mann in Lebensgrösse vor sich gesehen hat, mit vorgelegtem Ausweis natürlich! Ok, auch das klappt, er hat`s begriffen! Ab zur Post! 50000 Gs kostet der Brief samt certificado (einschreiben). Ungefähr einen Monat später erhalten wir eine E-mail von der IV-Stelle in der Schweiz. Diese Lebensbescheinigung ist ungültig, sie muss von der Botschaft abgestempelt und unterschrieben werden! Zum Glück ist ein Link dabei, wo ich ein neues Formular ausdrucken kann. Beim nächsten Zahnarzttermin in Asuncion fährt Peter zur Botschaft. Da erklären sie ihm, dass in letzter Zeit viele Betrügereien vorgefallen seien. Es werden nur noch persönliche Vorsprachen bei der Schweizer Botschaft akzeptiert, dafür ist diese dann auch gleich für die Weiterleitung in die Schweiz besorgt. Ist doch auch was!
Nun zu meiner Freundin Gudrun und ihrem Mann Claus. Auch sie brauchen jedes Jahr eine Lebens- und Staatsangehörigkeitsbescheinigung! Sie wurde schon gemahnt, eine solche einzureichen! Erhalten hat sie aber nie eine. Claus lässt sich die jedes Jahr auf dem Polizeiposten abstempeln! Er erhält sie  per Post, Gudrun aber nicht! Sie sucht in all ihren Dokumenten und Dateien nach einer Lebensbescheinigung. "Kannst du die denn nicht auch bei deiner Rentenversicherung herunterladen, so wie wir?" frage ich sie. Sie weis nicht so genau wie, also suche ich zu Hause nach dem Downloadlink bei ihrer Versicherung. Da ich keinen finde, schreibe ich denen eine e-mail und siehe da, 2 Tage später erhalte ich den Link zum Ausdrucken dieser Bescheinigung. Ich leite die Mail an Gudrun weiter, aber da sie keinen Drucker hat, drucke ich 2 leere Formulare aus. Das nächste Problem, ihre Versicherungsnummer! Keine Ahnung, wo die zu finden ist! 2 Tage lang suchen Gudrun und Carlos in Dokumenten und Dateien nach der Nummer! Gudruns PC wurde neu formatiert und da ist wohl so einiges Wichtige verloren gegangen! Sch...! Die letzte Hoffnung liegt bei einer Freundin in Deutschland, die dann auch wirklich noch einige Unterlagen mit der besagten Nummer in ihrem Besitz hat!  Na,  eeendlich kann der "Zettel" ausgefüllt werden! Zum Glück findet dann Carlos eine Übersetzung des besagten Formulars in Spanisch. In Deutschland steht alles nur auf Deutsch!
Claus und Gudrun fahren zur Polizei und wollen sich ihre " Lebendigkeit" bestätigen lassen!
Sie legen ihre Ausweise und die Formulare mitsamt der Übersetzung in Spanisch dem Beamten vor.  "Nein, señora, das machen wir nicht! Das Papier muss erst beglaubigt werden von einem Notar in Deutschland!" Alles Zureden von Gudrun hilft nichts, ja der Polizist behauptet sogar, das Formular sei auf Englisch übersetzt und das könne er nicht akzeptieren. (also kann der nicht mal lesen!!!!! nicht mal Spanisch!) Er schreibt ihr dann noch auf, wie man "Certificado" richtig schreibt, obschon es genauso da steht! Wütend fahren Sommerlads nach Hause! Ihre nicht abgestempelten Papiere nehmen sie mit. Carlos findet dann noch heraus, dass der Chef der Polizisten erst am Mittwoch Vormittag wieder anwesend ist. Sie sollen dann wieder herkommen. Tatsächlich erhalten sie dann ein Papier mit Stempel und Unterschrift von der Polizeistelle, so eine Art Lebensbescheinigung auf paraguayisch. Natürlich ist es nicht das Original. Zusammengeheftet werden sie dann an die Rentenversicherungsstelle nach Deutschland abgeschickt.  Nun sind wir alle sehr gespannt, was die dazu meint!

Dienstag, 3. Juni 2014

Weit gereister Besuch

Im letzten Juli sind Erika, unsere Nichte, und Susanne, ihre Freundin, zu einer Reise um die Welt aufgebrochen. Erika ist von Beruf Sozialpädagogin, Susann Physiotherapeutin. Beide haben sich ein Jahr Auszeit vom Berufsstress genommen. Ich finde, das ist das Beste, was man in jungen Jahren tun kann! Reisen, fremde Länder und Menschen kennen lernen, einfach toll. Dabei erinnere ich mich sehr gerne zurück an meine Reise nach China im Jahr 1986.
Aber ich will ja jetzt nicht von damals erzählen, sondern von unserem lieben Besuch!
Meine Schwester, Therese, hatte eine Schulkollegin, der ich vor ein paar Jahren zufällig begegnet bin. Sie war mir schon damals sehr sympathisch. Bei dem Treffen erzählte sie mir von ihrem Leben auf Lawaki Island und ihrem Ehemann.
 Südsee - Fidjiinseln - Lawakibeach---WOW! Da möchte ich auch mal hin!
Ihre Adresse hatte Erika mit im Reisegepäck!

https://www.facebook.com/pages/Lawaki-Beach-House/192639960764649?fref=ts

Da, Ende Januar, bringt uns Carlos die Post, und was ist dabei? Eine Postkarte aus Lawaki! Unterschrieben von Erika, Susanne und Christine! Die Zwei waren wirklich dort! Na, da bin ich mal gespannt, was sie zu berichten wissen, denn sie haben sich bei uns für den 6. April angemeldet! 2-3 Wochen möchten sie mit uns verbringen, wir freuen uns sehr! Ich mache mir Gedanken, was wir mit den jungen Frauen unternehmen könnten! Eine Flussfahrt mit "Hitsch" (Christian Stricker)! 3 Tage in seiner Fischerhütte am Rio Manduvira. Er hat mir versichert, für uns würde er das gerne machen! Wasserfälle? - Nein, denn am 25. April werden Eri und Sue von Gabi und Sepp, Schwester und Schwager von Susanne, bei uns abgeholt. Gabi und Sepp leiten in Rolandia, Brasilien, ein Rehabilitationszentrum für Suchtkranke, Cervin, und betreuen ein ähnliches Projekt in Paraguay bei km 81, Mennonitenkrankenhaus in Itacurubi. Jeden Monat kommen sie nach Paraguay. Beim nächsten Besuch würden sie dann die Beiden bei uns abholen und über Yguazu nach Rolandia fahren.
Zusammen mit Gudrun holen wir die Zwei am Flughafen ab.


...da sind unsere Weltenbummler

Susanne und Erika


 Wie sich herausstellt, sind die Mädels von ihrer weiten und langen Reise etwas mitgenommen. Sie möchten sich gerne etwas ausruhen und nicht noch mehr Kulturgüter besichtigen. Hinzu kommt, dass kurz vor ihrer Ankunft bei uns ein Neffe von Erika tödlich verunfallt ist. Wir sind erschüttert über die Nachricht! Sie erzählen uns, dass sie mitten in der "Wallachei" in Argentinien davon erfuhren und nicht wussten, ob sie gleich nach Hause fliegen sollten. Doch mit der heutigen Internettechnologie konnten sie auch von so weit weg in Kontakt mit ihrer Familie bleiben und sich gegenseitig moralisch unterstützen.
Mein Programm wird somit gekürzt. Wir fahren nach Caacupe  besichtigen die Basilika und trinken von dem Wasser aus der Quelle der Jungfrau Maria. Eine kurze Stadtbesichtigung von San Bernardino mit der weissen Madonna auf dem Aussichtspunkt, der kontaminierte Lago Ypacarai und ein Besuch in unserer kleinen, evangelischen Kirche an Ostern mit culto von Pfarrer Becker genügt ihnen.


....ich bin der Grösste

Gruppenbild mit Madonna

Ostereier einwickeln

Gudrun ist auch mit dabei

..sind sie nicht wunderschön?

Sie lernen unseren Freund "Hitsch", Christian Stricker, kennen. Auf dem 3-tägigen Abenteuerausflug auf dem Rio Manduvira und seinem Nebenfluss, dem Rio Yhaguy, werden alte Erinnerungen und Neuigkeiten aus Grabs und Werdenberg bei etlichen "Schnurbels" (Schlummertrunk....hicks) ausgetauscht! Wie klein ist doch die Welt! Hitsch ist im Nachbardorf von Susanne aufgewachsen! Dieser Ausflug wird uns allen in wärmster Erinnerung bleiben. Mit den nächsten Gästen im Oktober wird er wiederholt.

..auf dem Rio Yhaguy..

...Spaghetti a la Nana...

..wunderbare Flusslandschaft..

...zwei, die sich mögen....

...Fischerpause...

..Hitsch, bitte lächeln...

..Piraña für die Katze....

"Hitsch, Hitsch Hurra!"

Erika und Susanne sind Supergäste! Sie waschen  das Geschirr, mähen  unseren Rasen, spielen mit Idefix, was das Zeug hält und bekochen uns mit Spaghetti a la 5-Pi! Lecker! Abends spielen wir eine Runde "Schwiilä" ( Skip bo) oder sehen uns Fotos an und hören ihren interessanten Reiseberichten zu. Ich bin erstaunt, wieviel Spanisch sie in einem Intensivkurs von 2 Wochen in Santiago de Chile gelernt haben!

..wer ist stärker?

Tererepause

Raclette mit Isa und Hans

..bitte nicht stören, bin am arbeiten...

..auf dem Markt...

..Frauen  baden, Mann arbeitet...

...Fondue mmhmm...

..Raclette mit Hitsch...

..Schwerarbeit!!!

..Privattherapie....

..in Kontakt mit Zuhause...

Nur zu bald sind diese zweieinhalb Wochen vorbei! Wir lernen die Schwester von Susann und ihren Mann, Sepp, kennen. Sie bringen uns Käse, selbstgerösteten Kaffee und eingelegte Palmitos aus Brasilien mit! Danke Gabi und Sepp! So echt guten Kaffee haben wir noch nie getrunken!
Nach einer kurzen Erfrischung im Pool und Spaghetti von Susann zum Mittagessen müssen wir Abschied nehmen, die Reise der Mädels geht weiter! In ein paar Wochen sind sie wieder in der Schweiz und haben ihren Familien eine Menge zu erzählen!

..Abschied von Sommerlads..

..und Lili..


Erika, Susann ihr seid zwei ganz tolle, herzerfrischende junge Frauen!
Danke für euren Besuch!







Donnerstag, 22. Mai 2014

"Unwetter" auf dem Agromuni

Samstag vor einer Woche,( natürlich ist das jetzt schon etwas länger her, nämlich am 29. März) der Himmel war bewölkt, die Wettervorhersage prophezeite ein Unwetter mit anschliessend drei Tagen Regen. Ich wäre eigentlich lieber zu Hause geblieben, aber Peter wollte zum Wochenmarkt, wie jeden Samstag, zum Einkaufen und um Freunde zu treffen. Wenn Regen angesagt ist, findet der Markt in der Sporthalle statt, bei schönem Wetter ist er draussen unter den Bäumen auf dem Bernardino Caballero-Platz. Heute auch, der Markt ist draussen. Claus ist nicht da. Gudrun sagte uns, er wäre gleich wieder nach Hause gefahren, als die Marktleiterin morgens um 6 Uhr sagte: "Der Markt findet draussen statt, heute gibts keinen Regen!" Wir sind etwas später als sonst. Gegen halb Elf treffen wir auf dem Agromuni ein. Wie gewöhnlich kaufe ich mein Gemüse, das zwar teuer, dafür aber sehr schön ist. Einige europäische Sachen sind bei Gerlinde sogar billiger als in den Supermercados. Alle Sorten Knax Gurken in Gläsern kosten z.B. 15000 Gs. , im Super über 20000 Gs. Ich unterhalte mich noch etwas mit Alfred, er verkauft alles für Pferde und stellt selber einige Heilmittel her oder importiert sie aus der EU. Danach setzen wir uns bei Beate und Stefan an einen Tisch zu Freunden und trinken unser Bier und Paso de los Toros Limon.
 Dunkle Wolken ziehen sich zusammen, sicher gibt es bald Regen. Ahh, die Familie mit Emily ist auch da. Die Kleine liegt im Wagen und schläft.
 Um halb Zwölf geht es los! Es beginnt zu regnen, nein schütten, ein heftiges Gewitter entlädt sich genau über Sanber. Da------ ein Krachen und Donnern,----- ich denke es hagelt, weil, der Lärm damals war fast genauso. Weit gefehlt! Plötzlich stehen alle Leute auf, ein wildes Geschrei! Gudrun schreit, alle sollen sofort den Platz verlassen! Da sehe ich die Bescherung! Ein Blitz hat in einen Baum eingeschlagen, diesen gespalten, so dass der abgebrochene Teil genau auf die Zelte über den Tischen fällt. Der Baum war riesig! Jetzt steht nur noch ein Stummel da. Die Leute sind in Panik, ich denke, warum die Aufregung, der Baum ist gefallen, die Gefahr vorbei, verletzt wurde nur ein Mann an der Schulter. Marsinah konnte die kleine Emily noch aus dem Kinderwagen an sich reissen, bevor ein Ast auf den Wagen fiel. Die Strasse ist mittlerweilen zu einem reissenden Fluss geworden, wo Marsinah auf der Flucht ihre Schuhe verliert und nie wieder findet. Alle Marktleute beginnen in aller Hast, ihre Sachen zusammenzupacken. Auf meine Frage, ob ich helfen könne, antworten alle mit :"Nein, danke, es geht schon, wir schaffen das!" Nun gut, was bleibt da noch zu tun.....ahh ja ,die Rechnung bezahlen von den Getränken, viele Leute sind einfach abgehauen. Ich bezahle und finde meine Vollkornbrötchen in dem Chaos  nirgends mehr. Macht nichts, ich backe dann halt selber wieder unser Brot.
Ich merke, dass unter den Marktleuten eine Missstimmung herrscht, sie sind aufgebracht, haben Verluste gemacht (nasse Backwaren, Leder, Kleider, Lebensmittel sind unbrauchbar geworden) und sind wütend auf eine gewisse Dame, die Marktleiterin. Ein Besucher entdeckt die Dame und geht auf sie zu, schreit sie an und bewirft sie mit Obst. Er wird zurück gehalten von Stefan. Die Dame, eine ausländerfeindliche Paraguayerin, sieht sich in Gefahr , von den Gringos gelyncht zu werden und ruft die Polizei zu Hilfe. Anstatt die Bomberos (Feuerwehr) und den Unfallwagen zu rufen, bringt sie sich lieber in Sicherheit! Wir kommen völlig durchnässt, bei mir sind nur noch an den Innenseiten der Oberschenkel zwei trockene Fleckchen zu finden, nach Hause!
 Damit beginnen nach diesem Samstag Verhandlungen mit dem Bürgermeister. Die Marktleiterin soll abgesetzt und durch eine neue Marktleitung ersetzt werden.
 Fazit: vorübergehend übernimmt Mike Bannholzer (ein Schweizer, der sich schon öfters für das Wohl von San Bernardino eingesetzt und auch den Agromuni ins Leben gerufen hat) die Marktleitung. Lohn kriegt er dafür keinen und die Marktleiterin wird auch nicht abgesetzt.

https://www.facebook.com/photo.php?v=829117273771500&set=vb.412411065442125&type=2&theater


Dienstag, 4. März 2014

Tag der offenen Tür in Caacupe




Wir waren auch da!  In der schwarzen Erde (Tierra negra) von Familie Burger gedeihen unsere Pflanzen wunderbar.
Vielen Dank Susanne und Roland für den schönen Tag!

Montag, 3. März 2014

..für Daniel

Am vorletzten Urlaubstag von Gisela und Gunnar will Gunnar dem" Schwarzwalddörfle" in der Nähe von Caacupe unbedingt einen Besuch abstatten. Man muss wissen, dass Gunnar Polizist a.D. und ein kleiner Waffennarr ist. Nun gut, das interessiert mich auch, also fahren wir dorthin. Gisela hat Rückenschmerzen, schon seit unserer Villaricareise, sie bleibt zu Hause. Auch Carlos ist nicht dabei, er ist gerade in Buenos Aires. Wir suchen via Google die Wegbeschreibung, finden sie auch, aber vor Ort ist es nicht ganz einfach den Holperweg zu finden, da ja nirgends Wegweiser stehen. Schlussendlich finden wir doch den richtigen Weg, Strasse kann man das nicht nennen! Wie Gudrun sagen würde, liegt das Schwarzwalddörfle mitten in der "Wallachei"! Sie ist auch mit dabei!
Wir werden herzlich von Herbert und Margret empfangen. Wie im Schwarzwald ist es nicht, aber das Essen, das sie anbieten, besteht aus lauter Köstlichkeiten, hausgemacht, nach Schwarzwaldart. Wir sind nicht die einzigen Gäste, ein Paar, das wir aus Saldivar kennen, ist auch da zum Schiessen. Ja , richtig gelesen, hier kann man Schiessunterricht bekommen, Waffen ausprobieren, auch welche kaufen und zwar jedes Kaliber. Nur ein Sturmgewehr 57 und -90 von der Schweizer Armee fehle ihm noch in seiner Sammlung bedauert Herbert. Ich erzähle ihm, dass ich in "jüngeren Jahren" einen Jungschützenkurs belegt habe mit dem Sturmgewehr 57 und unser Sohn ein ebenso begeisterter Schütze ist, wie er.  Leider können wir ihm nicht aushelfen, wir haben keine Waffen solcher Art mitgebracht. Wir besichtigen den Schiessplatz in der freien Natur, lassen uns erzählen, was er früher in Deutschland gemacht hat und geniessen die Ruhe und das feine Essen. Dazwischen werfen wir einen Blick in ihren Shop und sind sogleich überwältigt von der Vielfalt des Angebots. Da gibts nun wirklich fast alles aus "good old europe", vom elektrischen Massagefussbad über Druckerpatronen und jeglicher Form von Engelsfiguren über Trauer- Geburtstags- und sonstigen Glückwunschkarten. Man kann sich Bücher und Filme auf DVD ausleihen. Dazu gibts noch eine Menge hausgemachter Spezialitäten zu kaufen. Die zwei sind wirklich initiativ und haben eine Marktlücke entdeckt mit dem Schiessplatz und der Ausbildung an Handfeuerwaffen. Ungefähr 2 Wochen später erhalte ich über fb eine Einladung zum Frauenstammtisch im "Dörfle". Selbstverständlich sind auch Männer willkommen und kleine Hunde...hihi.  Ein bewölkter Tag, es sieht nach Regen aus, deshalb sind nur 2 Damen aus Piribebuy da. Wir unterhalten uns mit den Damen und unseren Gastgebern beim Mittagessen, da kommen weitere Gäste, eine Familie aus Altos. Wir kennen sie. Bei Eva kaufen wir sehr gerne ihre selbstgebackenen Vollkornbrötchen. Ihr Bruder weilt ferienhalber zu Besuch. Wie Eva mir später erzählt, ist ihr Bruder von Paraguay und dem einfachen Leben, das sie auf einem Bauernhof führen, nicht sehr angetan, darum wollen sie ihm heute etwas Abwechslung bieten. Er darf sich auf dem Schiessplatz austoben! Dabei erhalte ich die Gelegenheit, ein paar Fotos zu knipsen.....


..da vorn muss es sein

..eins ums andere werden aufgestellt...

...Pistolen ..

..es werden immer mehr...





..alle Kaliber können ausprobiert werden!


Medaillen von Herbert! Er war Ausbilder der Scharfschützen in der Bundeswehr.


Dienstag, 25. Februar 2014

Emily

Ich glaube, es war im Oktober, als eines abends spät Carlos nach Hause kommt und zu seiner Mutter, Gudrun, sagt: " Eben sind die in ihr Haus gezogen, aber da hats keine Decken und keine Bettwäsche! Die haben zwei Hunde und kein Futter!" "Du lieber Gott, ich werde gleich ein paar Sachen zusammen suchen, die kannst du ihnen bringen!"  Wir waren auch da, hatten gerade was Leckeres gegessen und wunderten uns, wer denn "Die" wohl seien. Später, als Carlos wieder da ist, erzählt er uns mehr. Das sind drei Personen, ein Ehepaar, sie ist schwanger und die Mutter des Mannes. Sie haben über die Immobilienseite, die Carlos auf Spanisch übersetzt, ein Mietshaus in San Bernardino gefunden  und sind eben dort eingezogen. Viel mehr erzählt er nicht, sie seien ausgewandert, hätten sich ein Auto gekauft, ja sie seien eigentlich sehr selbständig. Einige Zeit später treffen wir sie auf dem samstäglichen Markt, lernen sie aber nicht wirklich kennen. Das Bäuchlein rundet sich! Da eines Tages stehen sie selber auf dem Markt und bieten Pommes, Mandioka und Hähnchen an, ein Imbissstand. Nach unserer Schweizerreise sind sie nicht mehr auf dem Markt.
"Ja, sie ist jetzt im neunten Monat schwanger, da kann sie das nicht mehr!" klärt mich Gudrun auf.
"Hat sie denn hier schon einen Arzt? und weis sie, wo das Kind zur Welt kommen soll?" meine Frage.
Gudrun erzählt mir, dass sie erst nicht zum Arzt wollte, dann aber doch und Gudrun sie begleiten musste, weil sie ja kein Spanisch spricht. Die Mennoniten in Itacurubi, km 81, sagen, der Geburtstermin ist Mitte Februar. Nun ja, das dauert ja noch etwas. Wir hören hier etwas und da etwas, aber nichts genaues. Gudrun muss mit der werdenden Mama zu Untersuchungen ins Hospital in Caacupe. Das dauert tatsächlich einen ganzen Tag! Untersuchung-auf die Resultate warten-zur Besprechung-noch mehr Untersuchungen und so weiter. Jedenfalls steht jetzt fest, dass es ein Mädchen mit dem schönen Namen Emily werden wird. Gudrun ist k.o und erledigt an diesem Abend. Alle drei kommen nun wieder zum Markt, trinken und essen was und plaudern mit uns. Viel Bewegung ist ja gesund und fördert vielleicht die Geburt. Es ist heiss, der heisseste Sommer seit den 30er Jahren mit über 40° am Schatten. Ich erinnere mich an die Schwangerschaft mit meinem Sohn, er kam am 3. August zur Welt, also auch im Sommer. Am Vortag des vorausgesagten Geburtstermins gingen mein Mann und ich spazieren, es war ein sehr langer Spaziergang. Am nächsten Vormittag war Daniel geboren.
Vollmond im Januar kommt, nichts geschieht! Marsinah, die Mama, rechnet mit Ende Januar. -Ob sie sich da nicht doch etwas verrechnet hat?-    Abgemacht ist, dass Carlos und Gudrun, wenns denn soweit ist, mit ihnen ins Spital fahren. Da hat Carlos Ferien in Buenos Aires gebucht, eine Woche, vom 3. Februar bis zum 9. Da Gudrun nur sehr ungern Auto fährt in der Nacht, schlafe ich mit Handy neben dem Ohr, um bereit zu sein, wenn Not am Mann oder an der Frau sein sollte! - Nichts- Carlos kommt am Dienstag vergnügt nach Hause, waren es doch seine ersten "Auslandsferien" in Südamerika. Am Donnerstag ruft Marsinah an, sie müsse am Freitag nochmals zur Kontrolle. Sommerlads fahren mit! Ist das Baby nun da? Nein, sie muss am Samstag früh ins Spital,  Muttermund und Geburtskanal sind noch nicht offen. Auf dem Markt am Samstag fragen alle nach dem Baby, aber ich kann nichts Neues berichten, ausser, dass die Geburt eingeleitet werden soll, heute noch. Ich stehe in ständiger Verbindung mit Gudrun, also erfahre ich, dass gegen 17.00 Uhr das Baby mit  Kaiserschnitt geholt werden soll. Um 17.15 Uhr ist Emily da, gesund, alles dran! Morgen Sonntag werden wir sie besuchen!
Die ganze Familie Sommerlad ist am Sonntag um 10 Uhr eingeladen zum Brunch, bei einem Kunden von Claus, einem Zementfabrikanten. "Bis um 12. 30 Uhr sind wir bestimmt zurück", sagt Gudrun am Vortag "ihr holt mich dann ab, und wir fahren gemeinsam nach Caacupe!"
An diesem Sonntag ist es wiederum sehr heiss, ich denke noch bei mir, da irrt sich Gudrun bestimmt, das geht sicher bis zum späten Nachmittag. So ist es denn auch, denn um 11.30 Uhr ruft sie mich an und fragt, ob wir nicht so schnell wie möglich die Oma abholen könnten und ins Spital fahren, die Mama habe Schmerzen und ihr Mann hätte schon das ganze Geld ausgegeben für Schmerzmittel in der Nacht.
Dazu ist noch zu sagen, dass es hier so ist, dass man die ganzen Medikamente und auch die Sachen für eine OP selber kaufen muss in der Apotheke, dass ein Angehöriger ständig anwesend sein muss und auch Essen besorgen muss, dafür ist in einem öffentlichen Krankenhaus die Behandlung und die OP gratis.
 Gut, die Oma, Angela, ist schnell abgeholt und wir nehmen den Weg unter die Räder----bis kurz vor Caacupe kommen wir, da gibt unser Auto den Geist auf. Scheisse, auch das noch! Peter ruft unseren neuen Mechaniker, Erico Bogado, in Caacupe an, der spricht Deutsch, er war mal Fussballer in einem deutschen Verein und hat nach seiner Rückkehr mit seinen Brüdern eine Autowerkstatt eröffnet. Ich rufe Martin und Mägi an, die sind gerade bei Rene zum Mittagessen. Sofort kommt Martin uns zwei Damen abholen und bringt uns ins Spital. Peter wartet unterdessen in der brütenden Sonne auf den Mechaniker.
Ich muss noch sagen, dass auch Idefix mit von der Partie war, den habe ich dann mitgenommen, mit Leine, Wasser und Schüsselchen!
Erst suchen wir die Geburtenabteilung, finden sie auch und treffen den jungen Vater draussen beim Rauchen an. Ich warte erst draussen mit "Fixli", dann kommt Rene raus und passt auf ihn auf. Was ich dann drinnen vorfinde haut mich fast aus den Socken!!!!(Nein, ich trage keine) Marsinah liegt flach, ohne jedes Kissen, auf einem uralten Bett mit "dunklem" Leintuch, zugedeckt ist sie notdürftig mit einem zerrissenen Laken. Das Baby hält sie im Arm, es schläft , ein ganz süsses Mädchen. 3,4 kg schwer und ca. 48 cm lang. Im Zimmer sind noch zwei andere Mütter, Paraguayerinnen, ebenfalls jede mit einem Mädchen. Auf dem Boden an der Wand liegt eine Decke, da schläft die eine Oma, neben sich den obligaten Tererekrug. Aha, man muss also hier alles selber mitbringen, selbst die Laken und Kissen, Essen und Getränke, ausser Wasser, das gibts gratis, ist aber nicht gekühlt, dann kommt eine "Krankenschwester" mit Saft, den muss man bezahlen.
Nach diesem ersten Einblick, muss was unternommen werden. Angela und ich klappern nun die nahen Apotheken ab und kaufen ein Kissen, ein Badetuch für Emily und Alcohol en Gel zum Hände desinfizieren.
Wieder zurück will Marsinah ihre Tochter stillen, aber keiner hat ihr gezeigt, wie man das macht. Ich geh mir mal die Hände waschen, aber, ach du Schreck, nicht mal Seife oder ein Handtuch sind da! Gut hab ich den Alkohol mitgebracht. Ich lege die Kleine an die mütterliche Brust, das ist nicht ganz einfach, da Marsinah Schmerzen hat vom Kaiserschnitt. Aber es klappt, die kleine Maus nuckelt an der Brust und scheint zufrieden. Ob sie denn aufstehen dürfe und was essen, fragt Marsinah. Ich suche mir eine Krankenschwester, um zu fragen. Ja das geht schon recht gut mit meinem holprigen Spanisch. Nein, aufstehen darf die Señora noch nicht und essen die nächsten 8!!!!!! Tage auch nicht. Ich schwöre, ich  habs richtig verstanden! Nur Wasser, Anistee oder Saft ohne Zucker darf sie trinken! Gestern Abend war der Kaiserschnitt, sie hat auch noch eine Infusion im Arm stecken und einen Katheder am Bett hängen. Ich übersetze das mal. Nach einigem Hin und Her finden wir dann auch heraus, mit Hilfe der Nachbarin, dass man unten am Bett eine Kurbel drehen muss, um das Kopfteil zu verstellen. So ist es etwas bequemer für Marsinah. Du lieber Gott sind das Zustände! Rene fährt mit dem Bus nach Hause, um etwas zu schlafen, seine Mutter wird die nächste Nacht bei Marsinah bleiben. Da mein Handy bei Peter geblieben ist und der Vater seins braucht, um am nächsten Morgen geweckt zu werden, sind wir von der Aussenwelt abgeschlossen und müssen eben warten. Idefix hab ich draussen angebunden und nicht schlecht gestaunt, als ich sah, wie Strassenhunde frisch, fröhlich und ungehindert im Spital herumspazierten, auf der Suche nach etwas Essbarem!
So gegen 18.00 Uhr erscheinen plötzlich Gudrun und mein Mann. Ah, da hat wohl wenigstens etwas geklappt! Unser Auto ist in der "Garage" zur Reparatur.
Gudrun sucht eine Ärztin, um nochmals zu fragen, was denn nun genau sei. Die Mutter kann morgen nach Hause und soll wirklich 8 Tage nichts essen!
Im Internet suche ich alles zusammen über Kaiserschnitt und Babypflege, Stillen etc. Alles wird ausgedruckt. So hat Marsinah einen Anhaltspunkt und kann sich informieren. Sie darf aufstehen, gehen, aber nicht alleine. Essen am 2. Tag nur leichte Kost, dann wieder normal! Also doch, wie sollte sie da Milch produzieren ohne Nahrung! Da in Paraguay keine Thromboseprophylaxe gemacht wird, rate ich Marsinah, doch Stützstrümpfe zu tragen und bei dem kleinsten Verdacht auf eine Embolie, Gudrun anzurufen. Gudrun und ich machen uns nochmals auf in die Apotheke und kaufen eine Faja, einen Stützgürtel und Windeln.
Am Montag holt Carlos die Familie im Spital ab und bringt sie nach Hause. Da stellt sich auch heraus, dass kein Geld mehr da ist, aus Gründen, die ich hier nicht aufführen will, und sie sich schon längere Zeit nur von Mandioca ernährt haben. Babysachen haben Gudrun und ich schon auf dem Flohmarkt gefunden, Schühchen für Emily selber gestrickt, Atlanta hat ein Bettchen gebracht, das mein Mann repariert und ich ausstaffiere. In 2 Tagen wird alles fertig sein. Bild folgt.
Soweit geht es allen gut, hier in San Bernardino in der Urgencia werden Mama und Baby gut und kostenlos versorgt.

Emily


Mama mit Töchterchen

..jetzt sind wir zu Viert!

Montag, 17. Februar 2014

Ausflug nach Villarica und Independencia

Gunnar und Gisela, Freunde aus der Jugendzeit von Gudrun, besitzen ein grosses Haus in Altos und kommen regelmässig im Januar für drei bis vier Wochen nach Paraguay, um nach dem Rechten zu sehen und ihre Ferien zu verbringen. Gisela ist noch berufstätig, deshalb bleiben sie nicht länger. Sie bringen immer viele Sachen für die verschiedenen Freunde mit. Letztes Jahr haben sie uns ein Kilo Hopfenpellets mitgebracht, weil ja Peter und Gudrun ihr Bier selber brauen wollen. Diese liegen aber immer noch im Kühlschrank, nichts hat sich bis anhin mit Bierbrauen getan.
Dieses Jahr nun fragten sie uns, ob wir Lust hätten, mit ihnen nach Villarica zu fahren. Klar, und wie, viel haben wir ja noch nicht gesehen von Paraguay. Ok, die Sachen für 2 Tage sind schnell gepackt, ist es doch heiss, man braucht nicht viele Kleider. " Hat das Hotel Paraiso einen Pool?" meine Frage. "Klar, aber der ist nicht allzu gross." Gunnars Antwort.
Um 8 Uhr morgens geht die Reise los über Ita und Paraguari nach Villarica. Mit dabei sind Carlos, sein Freund Victor Kobs ( Pressebeauftragter der Municipalidad von San Bernardino), Gudrun, Gunnar, Gisela und natürlich wir. Die Ruta 1 ist in einem guten Zustand, wir erreichen gegen Mittag unser Hotel in Villarica ohne Zwischenfälle. Die Zimmer sind gross und schön eingerichtet. Idefix darf bei uns im Zimmer schlafen, das ist kein Problem. Nun haben wir Hunger, ei was seh ich da?--------Inmitten all der Bilder, die die ganzen Wände bedecken, schaut mir jemand tiefsinnig in die Augen, jemand den ich schon lange Jahre kenne. Ich kann es fast nicht glauben, es ist Karl May, tatsächlich! Alle, die mich kennen, wissen, dass ich in jungen Jahren, genau gesagt ab dem 12. Lebensjahr, als ich meinem Vater das erste Karl May Buch stiebitze, um es zu lesen, ein absoluter Fan von diesem Jugendschriftsteller bin. Alle seine über 70 Bücher habe ich verschlungen, bis auf das Letzte mit dem Titel "Ardistan", das war mir dann doch noch etwas zu schwierig zu verstehen, das hab ich mir aufgehoben für später. Später  -  das wäre jetzt, aber es ist in der Schweiz geblieben, es muss noch etwas warten.


ei..wer schaut mich denn da so tiefsinnig an?

..alles ist voll gehängt mit Bildern!

Die Betreiber des Hotels stammen aus Dresden und haben viele Sachen aus ihrer Heimat mitgebracht.
Beim ersten Blick in die Speisekarte, weiss ich, da gibts noch mehr Karl May Fans.  Ein  Sam Hawkens-Frühstück, Old Shatterhand- Pfanne, Bärentötersteaks oder so ähnlich und...und...und... einfallsreich und sehr lecker die Küche.
Heute machen wir noch eine Stadtbesichtigung, besuchen die Kirche, den Europa-shop und das Cafe Tirol. Der Shop ist eine Enttäuschung, doch Peter findet da eine geniale Pumpe für unser Auto. Im Cafe Tirol gibts wunderbare Torten und sonstiges Naschwerk von österreichischen Auswanderern.


Basilika von aussen.....

...und von innen

Gisela und Gunnar

 Nach demAbendessen im Hotel Paraiso gehen Gudrun und ich in den Pool zur Abkühlung, schwimmen geht nicht, dazu ist la pileta dann doch zu klein. Am nächsten Morgen, kurz vor der Abfahrt nach Independencia, entdecken wir eine sehr grosse Spinne, ein imposantes Tierchen, keine Tarantula.

was das wohl für eine Spinne ist?

sie ist bestimmt so gross, wie meine Hand!
Unterwegs nach Independencia zeigt Gunnar uns eine echte Burg mit Türmen, Zinnen und Schiessscharten. Sie steht zum Verkauf.


...eine von einem Deutschen erbaute Burg..
Independencia selbst ist ein sehr langgestrecktes Städtchen, nichts aussergewöhnliches......bis wir an einer Tankstelle auf Reiner treffen. "Hey, hallo wie gehts dir und Ilse?" " Uns gehts gut, kommt doch auf eine Tasse Kaffee zu uns!" Er sieht wirklich sehr gut aus, unser Reiner, der vorher an Diabetes litt und jetzt keine Medikamente mehr braucht, dank Moringa etc. " Danke für die Einladung, aber wir möchten Ilse nicht mit so vielen Leuten überfallen, wir kommen mal zu Besuch nach vorheriger Anmeldung. Richte ihr liebe Grüsse aus und lasst es euch gut gehen!"
Plötzlich fällt mir etwas ein! Habe ich nicht in einem Reiseführer gelesen, dass der Salto Suizo ganz in der Nähe sein muss? Wir fragen uns durch und finden den Weg zum Salto. 3,9 km steht da, die Strasse ist äusserst fragwürdig, eine echte Sand- und Holperpiste eben, nicht so geeignet für Gunnars Personenwagen. Nach den geschätzten 3 km steht erneut ein Schild, Salto Suizo 3 Kilometer! Ha, die haben wir doch schon, na, dann eben weiter über Brücklein und Steine! Da , auf einer Lichtung im Wald, sitzt ein Mann auf einem klapprigen Stuhl mit dem obligatorischen Tererekrug und verlangt 10000 Guaranies fürs parkieren! Dem Gunnar ist das zuviel des Guten, er sagt, sie würden jetzt nach Hause fahren. Ok, wir bezahlen dem das verlangte Geld und marschieren die 300 Meter zum Wasserfall! Steht doch da schon wieder einer und verlangt 5000 Guaranies pro Person! Abzocke, denke ich, gebe Carlos meine Kamera und das Geld für zwei Personen mit, Victor soll den Salto auch sehen, damit er was zu berichten hat. Gudrun und ich setzen uns auf einen Stein und harren der Dinge, die da kommen sollen. Sie kommen, die Beiden, erzürnt und enttäuscht. Die verlangte Quittung gibts natürlich nicht, auch als sie sagen, sie seien von der Presse und brauchen die Quittung für die Spesenabrechnung. Der Salto? Naja, ein Wässerchen halt!
Weiter fahren wir zum einzigen Weinproduzenten in Paraguay, zu der Weinkellerei Bühler. Wir werden plötzlich von einem heftigen Hagelschauer überrascht, können unser Auto bei Herrn Bühler aber rechtzeitig unterstellen und werden da mit Käse, Wein und Geschichten verwöhnt! Schon halb betrunken fahren wir über Coronel Oviedo und Caacupe nach Hause.






Das Video stammt von Carl Philip Sommerlad, der es aus Bildern unserer Reise zusammengestellt hat! Danke Carlos!