Einen Tag später, als vorgesehen, machen wir uns auf den Weg Richtung Paraguari, wo wir am Mbatovi Karola und Georg abholen. Sie suchen seit längerer Zeit ein anderes Auto. Das alte wurde verkauft und jetzt fahren sie ein restauriertes Modell, mit dem sich Karola nicht auf die Rutas traut. Etwas verspätet, abgemacht war 8.oo Uhr morgens, treffen wir ein. Schuld war nicht Peter, auch nicht ich, nein, diesmal war es Idefix. Unterwegs sieht der kleine Hund gerne zum Fenster raus und bellt jeden vorbeilaufenden Hund an. Nun wollte es der Zufall, dass Peter die Fensterverriegelung auf unlock gestellt hatte. Durch Zufall geriet Idefix in seinem Eifer beim Bellen auf den Knopf zum Fensteröffnen und ....Schwupps... durchs Fenster gesprungen und weg war er!! Ein junger Paraguayer sieht das und bringt uns den kleinen Idefix mit weit vorgestreckten Armen zurück. Wir bedanken uns höflich und verriegeln die Fenster. Karola und Georg sind reisefertig! Natürlich kommt auch Urmelchen, der kleine Dackel, mit. Idefix und Urmelchen sind Freunde, also gibt es da keine weiteren Probleme. Peter überlässt Karola gleich den Autoschlüssel, damit sie sich an die automatische Gangschaltung eines Koreaners gewöhnen kann. Sie haben sich nämlich entschlossen, nach langem Suchen und viel investierter Zeit, einen KIA zu kaufen. Da sie den Auftrag haben, weisse Farbe fürs Haus mitzubringen, gehen wir in einen "Farbenladen", wo wir Farbe, Lack und Schleifpapier erstehen. Bevor wir zu "unserer" Autohändlerin von Carros Via Chile, (meine Leser erinnern sich: da haben wir unseren Hyundai Santa Fe gekauft) begutachten sie bei zwei andern Autohändlern einige Modelle. Na ja, da wäre schon was dabei gewesen, aber wir schauen mal weiter. Zu meiner Freude werden wir wiedererkannt, und die nette Verkäuferin bewundert meine sich etwas verbesserten Spanischkenntnisse. Sie erzählt mir dann auch, dass sie vor einiger Zeit in Genf als Au Pair gearbeitet hat und mit der Familie viel in der Schweiz herumgereist sei. Welch Wunder, eine gebildete Paraguayerin! Sie spricht sogar Französisch! In der Zwischenzeit hat Georg eine Entdeckung gemacht, einen KIA Sorrento, schwarz, das Interieur schwarz und azurblau. Ich glaube, es war Liebe auf den ersten Blick! Da auch Karola begeistert ist, holt die Verkäuferin gleich die Chefin hinzu. " Jahrgang 2005, frisch importiert, 83000 km! Preis? Moment mal!" sie blättert in ihren Unterlagen..."14000 USDollars!" Da geht Peter mal mit zwei kleinen Hunden spazieren, Karola und Georg mit der Chefin ins Büro und ich unterhalte mich weiter mit der netten Verkäuferin. Freudestrahlend kommen einen Moment später unsere zwei Freunde zurück und erzählen uns, sie hätten doch tatsächlich den Preis um 500 Dollars herunterhandeln können! Ich gratuliere ihnen! "Jetzt gehen wir erst zur Bank, einen Check holen, dann laden wir euch zum Essen ein, denn um 15.00 Uhr sollen wir wieder da sein und können nach Vertragsabschluss unser Traumauto gleich mitnehmen!" freut sich Karola. Ich hatte mich schon auf einen langen Tag vorbereitet und war erstaunt, wie schnell die Beiden sich für ein Auto entschliessen konnten.
Wir fahren zur Bank und gehen anschliessend in der Churrascaria "Sul Brasil" Mittag essen. Herrlich was da geboten wird! Erst ein Buffet mit Salaten und Beilagen, dann alle 10 Minuten ein Kellner mit einer neuen, gegrillten Köstlichkeit! Ich bin nicht nur vom Fleisch begeistertert, nein, die gegrillte Ananas in Zimtzucker gewendet ist mein Favorit und schmeckt, wie mein Schwager, Beat, sagen würde, "..nicht ausgesprochen schlecht!" Einfach himmlisch!
So---, 15.00 Uhr---, auf zu Carros Via Chile! Die Chefin nimmt uns in Empfang und zeigt uns ein geschaltetes Modell von KIA? (?) Karola wollte eben eigentlich keinen Automaten! Aber, warum zeigen sie uns jetzt noch ein anderes Auto? Ist doch alles abgemacht!
Peter und ich setzen uns am Eingang in einen bequemen Sessel, trinken Wasser und warten. Es dauert schon eine gewisse Zeit, doch da kommen sie auch schon wieder zurück, irgendwie auf den Stockzähnen lächelnd. Das Auto wird frisch gereinigt vorgefahren und Karola nimmt den Schlüssel in Empfang. "Erst müssen wir tanken, dann fahren wir nach Hause. Ihr kommt nach, ja? Oder möchtet ihr noch was einkaufen?" fragt Karola. Nein, wir fahren über Paraguari zum Mbatovi zurück, wir müssen ja noch den Mantel von Carlos und das bestellte Gigot abholen. Wir erreichen das Ziel fast gleichzeitig und schon erzählt uns Karola die Geschichte, über die sie sich wohl noch lange amüsieren wird. Hat doch die Chefin sich im Preis geirrt, das Auto hätte eigentlich 16000 USD gekostet. Jetzt weiss ich auch, warum die uns dann noch den geschalteten Wagen vorführen wollten, der war nämlich billiger! Zuerst wollte sie das Auto zu dem ausgehandelten Preis nicht verkaufen, aber Karola hat darauf bestanden, abgemacht ist abgemacht! Deshalb das schelmische Lächeln!! " Ich back denen einen Kuchen, wenn wir die provisorischen Nummernschilder abholen! Wie lange dauert denn das?" fragt Karola. Bei uns hat es eine gute Woche gedauert, bei euch könnte es wohl etwas länger gehen, da die Zollpapiere noch nicht da sind. Wir wollen gerade Kaffee trinken, da fällt der Strom aus. Begnügen wir uns halt mit Saft. Ja es stürmt richtig, ob es in San Bernardino auch so windet? Peter und ich machen uns dann auf den Heimweg und sehen, bis Piribebuy kein Strom. In San Ber weht auch ein heftiger Wind, aber sonst ist alles in Ordnung. Wenigstens mal einen Abend ohne Fliegen und Mücken!!